Ein Prime Rib ist ein Muss bei uns an Weihnachten. Wenn nicht am Weihnachtsabend, dann an einen der folgenden Tage. Ich liebe Prime Rib. Das Kochbuch Joy of Cooking, dass in keiner amerikanischen Kueche fehlt, beschreibt die gute und traditionelle Zubereitung. Ich war interessiert in Niedrigtemperaturgaren, aber unser holzgefeuerter Tulikivi-Ofen laesst sich nicht regulieren. Da heisst es warm, kuehler oder heiss, kaelter. Auf der Suche nach einem neuen Rezept, wurde ich fuendig bei food (the recipe is in english) und bei chefkoch. de fand ich diese Erklaerung eines Prime Rib:
erstmal wird das amerikanische rind völlig anders zerteilt als ein
teutsches einem echten \"primerib roast\" kommt in deutschland
die hochrippe am nächsten, in frankreich heisst dieses stück übrigens
\"cote du boeuf\". auch ribeye ist nicht ganz falsch, da ein ribeye steak
auch aus dem vorderen hochrippenteil kommt, halt nur ohne knochen.
viel wichtiger aber als der richtige \"cut\" ist die richtige fleischqualität.
bei uns in deutschland wird überwiegend jungbullenmast betrieben.
dieses fleisch ist in den allermeisten fällen von schlechter qualität.
in den usa wird dagegen hauptsächlich ochsenfleisch angeboten, das
weil dem männlichen rind frühzeitig die eier abgeknipst werden deutlich
zarter ist da es schwierig ist argentinisches hochrippenstück
am knochen zu bekommen, solltest du nach \"färsen hochrippe\" oder
ohne knochen \"färsen ribeye\" oder \"färsen zungenstück\" fragen
Das Prime Rib hatte 5 Pfund und ist fuer 4 Personen mit einem grossen Fleischappetit ausreichend. Die Zugabenmengen des Originalrezeptes habe ich reduziert, z.B. anstatt 1/2 cup horseradish habe ich 2 tablespoon (Essloeffel) genommen und vorallem die Salzmenge kam mir viel zuviel vor. Das Rezept beeinhaltet auch wild mushrooms. Ich habe noch eine Menge getrockneter Pilze aus dem Grosshandel, die ich fuer viel zu gummiartig und zaeh befinde, aber ich bringe es auch nicht fertig diese einfach wegzuwerfen. Also....mahle ich die Pilze in meiner neuen Kuechenerrungenschaft, einer kleinen Cuisinart. Gerade recht fuer 3 cups! Und vom Christkindl gab es noch einen Presto-Canner, sozusagen ein grosser Bruder fuer die "Kleine".
Das Prime Rib wird mit einer Paste aus Knoblauch, Meerrettich (frisch oder aus dem Glas), Salz, Pfeffer und Olivenoel bestrichen und dann Knochen unten, Fettseite nach oben, in eine Bratreine gelegt. Das Gemuese, Karotten, Zwiebel und Pastinake (parsnip) mit etwas Olivenoel vermischt und in die Bratreine um das Fleisch verteilen.
Pastinake. Bis vor 2 Jahren hatte ich dieses Wort noch nie gehoert. Essen tue ich es, seit ich in den Staaten leben, denn es ist ein sehr wohlschmeckendes Wurzelgemuese und ich verwende es wie Sellerie im Suppengemuese, in fast allen Schmorrgerichten. Es wird parsnip genannt und ich dachte immer, dass es ein Sellerie ist. Ich bin ein Fan von Wurzelgemuesen.
Der Tulikivi-Ofen wird auf 190C gefeuert, das dauert zwischen zwei und drei Stunden. Ich stelle das Fleischthermostat auf 125F, ja, jetzt muss ich wieder umrechnen....schnell googeln....Ok....das sind 52C. Der Tulikivi hat ein Thermostat mit Celsius, das Rezept ist mit Fahrenheit und das Fleischthermostat ist auch in Fahrenheit. Ich denke aber in Celsius.
Nach 15 Minuten im Ofen, decke ich das Fleisch mit einem Stueck Alufolie ab. Die Kruste ist schon etwas zu dunkel! 20 Minuten per (amerikanischer) pound, wird gerechnet, d.h. 1,5 Stunden fuer unser 5-pound Stueck, bis 125F Innentemperatur erreicht sind.
Das Prime Rib wird dann 20 Minuten mit Folie abgedeckt und kann ruhen, waehrend in der Reine die Sauce zubereitet wird, nachdem das Gemuese entfernt und in einem Behaelter im Ofen warmgestellt wird.
Fuer die Sauce duenste ich die Pilze in der Reine, falls mehr Fett benoetigt wird, etwas Butter hinzufuegen, deglaciere mit Rotwein und gebe noch ein paar Loeffel gemahlene Pilze hinzu. Ein paar Minuten einkoecheln lassen.
Zutaten:
- 1 prime rib mit 5 pounds (american pounds, das sind dann also...2,27kg)
- 2 Knoblauchzehen, zerdrueckt, kann mehr vertragen
- 2 Essloeffel Meerrettich (auch Kren genannt), aus dem Glas oder frisch
- 3 Essloeffel Salz
- 1 Essloeffel schwarzen Pfeffer
- 2 Essloeffel Olivenoel
- 2 Karotten (grosse), in Stuecke geschnitten
- 1 Pastinake, parsnip, in Stuecke geschnitten
- 1 Zwiebel, vierteln
- und eine gute Flasche Rotwein
Mit Kartoffeln, aus dem Garten, und einer guten Flasche Chateau Margaux, 1985, haben wir es genossen.
Toller Wein! Und das Fleisch ist natürlich auch klasse.
ReplyDeleteNa, da habt Ihr aber noch einen tollen Tropfen gelagert gehabt. Und so ein Prime Rib wäre auch toll. Muß mal meinen Metzger fragen ...
ReplyDeleteDer Wein war wirklich ein sehr guter Tropfen und Nathalie, das Prime Rib wuerde Euch auch schmecken.
ReplyDeleteLecker Lecker - so ein Prime Rib ist was sehr feines, mit Meerretich toll!!
ReplyDeletetolles Stück Fleisch, vom Wein gar nicht zu reden. Da habt Ihrs euch gutgehen lassen.
ReplyDeleteSuper, auch das Fläschchen, nicht zu verachten. Ich mache Fleisch im Ofen seit einiger Zeit meist mit Niedergaren, wird etwas anders, gleichmässiger von aussen nach innen.
ReplyDeleteIch wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Ist dir aber sehr gut gelungen. Und so einen Wein würde ich zu gerne mal probieren...
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